“Transparenz” darf dabei nicht nur ein Begriff im Wahlkampf sein, sie muss gelebt werden, um das Vertrauen zwischen Rathaus und Bürgerinnen und Bürgern wiederherzustellen. Dazu sollen regelmäßige Treffen zwischen Vertretern unterschiedlichen Wirtschafts- und Interessengruppen beitragen, um durch offene und ehrliche Zusammenarbeit die Arbeit der Verwaltung und der Politik eng am Bedarf der Menschen auszurichten.

Im Mittelpunkt stehen sollen dabei gleichermaßen die Urlaubsqualität für Gäste, die Lebensqualität für alle Langeooger:innen und die Stärkung des Ehrenamtes auf der Insel. Dafür braucht man geeignete Angebote für alle Generationen, von unseren Kindern und Jugendlichen bis zu unseren Senioren.

Die Bindung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Gemeinde und die Eigenbetriebe muss zudem durch eine moderne und umsichtige Mitarbeiterführung wieder gestärkt werden, damit nicht weiteres Insel- und Fach-Know-How verloren geht und wir die Aufgaben der Insel gemeinsam und engagiert angehen können.

Wir sind Familien- und Sportinsel und müssen dies wieder leben. Es braucht daher wieder ein breiteres Angebot für alle Generationen, das Sportabzeichen sollte als Beispiel wieder gefördert werden. Wichtig ist auch, die vielen von Gästen initiierten Sportangebote wertzuschätzen und zu stärken.

Denn ein Merkmal unseres Tourismus ist das enge Miteinander mit den Gästen, unsere Stammgäste sind gleichzeitig Botschafter Langeoogs.

Eine wichtige Grundlage dafür ist die kleinteilige Struktur der Insel durch meist inhabergeführte Betriebe, die wir erhalten sollten. Großbetriebe sucht man zum Glück meist vergebens.

Seit einigen Jahren ist Langeoog auch zur Musikinsel geworden, ein Thema, das unbedingt gefördert werden sollte, da es die Bindung von Gästen und den Menschen auf der Insel weiter intensiviert und festigt. Gemeinsame Erlebnisse verbinden.

Eine moderne und für die Insel geeignete Lösung für das Kurviertel muss hohe Priorität haben, wir haben schon viel zu viel Zeit für die verträgliche Entwicklung vom Haus der Insel zu einem modernen touristischen Zentrum und eine sinnvolle Nutzung des alten KWC verspielt. Denn für das Miteinander mit den Gästen spielt ein eigenes Veranstaltungshaus eine wichtige Rolle, das nicht nur für die wichtigen Fortbildungswochen der Ärztekammer gebraucht wird. Unser kulturelles Angebot hat sich in den letzten Jahren stetig entwickelt, Langeoog ist auch mit vielfältigen Angeboten auf der Bühne für seine Gäste da.

Daher müssen wir endlich Alternativen zum Komplettverkauf prüfen. Das Kurviertel ist nicht unser Problem, sondern eine Chance, die Insel authentisch für die Zukunft zu entwickeln. Der Verkauf des alten KWC kann die finanzielle Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln schaffen. Borkum hat es vorgemacht und bekommt 15 Mio. Förderung für sein Kurviertel.

Die jüngste Petition zum Fahrplan macht deutlich, dass die Bedürfnisse unterschiedlichster Gruppen der Insel wieder in das Handeln der Eigenbetriebe einbezogen werden müssen, um gemeinsam tragfähige Kompromisse zwischen optimalem Service und Wirtschaftlichkeit zu finden.

Die Tideunabhängigkeit ermöglicht uns einen festen Fahrplan, dessen kluge Taktung für die Erreichbarkeit Langeoogs im Sommer, wie auch im Winter, sehr wichtig ist. Gäste- und Mitarbeiterzufriedenheit müssen dabei eine vorrangige Rolle spielen, sie sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg unserer Insel. Dazu kann die Digitalisierung beitragen, spontane Fahrkarten- und Fährbuchungen wären als Beispiel eine wichtige Servicequalität. Zudem ermöglicht die Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbesserungen der Angebote in anderen Bereichen. Die persönliche Betreuung am Schalter darf dabei nicht vernachlässigt werden.

Er muss die vorhandenen Qualifikationen und Talente zusammenführen und aus den guten Voraussetzungen und Chancen der Insel mit allen zusammen eine Zukunft gestalten, die alle mitnimmt und die Grundlage für eine lebens- und liebenswerte Insel schafft. Dafür muss er nicht alles besser wissen, sondern aus den vielen engagierten Insulanerinnen und Insulanern mit ihren Ideen wieder eine Einheit formen und die besten Lösungen entwickeln.

Langeoog braucht einen Bürgermeister, der die Insel und seine Menschen lange und gut kennt und versteht, wie sie ticken und der mit den Abläufen im Rathaus und der Schiffahrt vertraut ist und der die Politik und ihre Mechanismen kennt.

Um über unsere Gedanken zur Zukunft der Insel ins Gespräch zu kommen, wird es am 11. März eine Vorstellung im HDI geben. Eine Einladung dazu folgt in Kürze. Außerdem stehe ich für persönliche Gespräche jederzeit zur Verfügung. Im Vorfeld werde ich einige Vorstellungen zu wichtigen Themen auf meiner Homepage veröffentlichen.

Langeoog bietet weiterhin gute Grundlagen, seine Herausforderungen selbst zu lösen und seine Zukunft eigenverantwortlich zu gestalten.

Darum sollten wir den Blick nach vorne richten, um Langeoog miteinander wieder auf Kurs zu bringen.

Ihr/Euer Jan Martin Janssen

Die Entwicklungen seit der Mitteilung der ehemaligen Bürgermeisterin, in der sie erklärte, ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit der erforderlichen Intensität ausüben zu können und selbst ihre Abwahl anregte, sind besorgniserregend. Diese Vorgänge stehen sinnbildlich für die vergangenen fünf Jahre ihrer Amtszeit. Eine Phase, die geprägt war von Mißtrauen gegenüber zahlreichen Insulanerinnen und Insulanern und einer hohen Fluktuation im Rathaus und den Eigenbetrieben. Viel Inselerfahrung ist für die Gemeinschaft damit verloren gegangen.

Daraus müssen wir lernen: Die anstehenden Herausforderungen erfordern Zusammenarbeit und ein neues Miteinander. Wir alle – die Langeoogerinnen und Langeooger – sitzen in einem Boot. Unser Ziel muss es sein, gemeinsam Kurs auf eine geeinte und zukunftsorientierte Inselgemeinschaft zu nehmen.

Langeoog benötigt jetzt einen Bürgermeister, der auf der Insel aufgewachsen, mit ihr fest verwurzelt ist und unser Rathaus wieder in die Mitte der Inselgemeinschaft führen kann.

Durch meinen Beruf als Inselspediteur und die jahrelange politische Arbeit im Rat sind mir nicht nur die Abläufe im Rathaus und den Eigenbetrieben, besonders der Schiffahrt, sehr vertraut, es besteht auch bereits guter persönlicher Kontakt zu vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Fachwissen für die inhaltliche und wirtschaftliche Zukunfts­ausrichtung der Insel sehr wertvoll ist. Dieses sollten wir uns unbedingt durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten zu nutze machen.

Dies sind gute Voraussetzungen, dass wir unser Schiff Langeoog gemeinsam wieder auf Kurs bringen und zusammen als Team unseren Gästen zeigen, dass wir verstanden haben, worauf es ankommt.

Ich werde daher allen Langeoogerinnen und Langeoogern und auch unseren Gästen auf Augenhöhe begegnen und bei Problemen und Anliegen stets ein offenes Ohr haben, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Langeoog steht vor sehr großen Herausforderungen, hat aber alle Voraussetzungen, die notwendig sind, unsere Zukunft wieder selbst erfolgreich zu gestalten und zu alter Stärke zu finden.

Die wichtigsten Themen sind für mich eine enge und gute Zusammenarbeit von Rat, Verwaltung und Eigenbetrieben mit allen Langeoogern, die Schiffahrt auf Kurs und in wirtschaftliches Fahrwasser zu bringen, eine zügige, aber verträgliche und zukunftsweisende Entwicklung des Kurviertels und gleichzeitig die Verbesserung der Lebensqualität für uns Insulaner:innen.

Miteinander ist das möglich, Langeoog hat das Potenzial.

Ihr und Euer Jan Martin Janssen